
Sie werden sich vielleicht wundern, warum Sie von uns noch nichts gehört oder gesehen zu haben. Aber das hatte bislang seine Gründe.
Obwohl die WIGUSCH-Gemeinde (Wie Gott uns schuf) schon seit Urzeiten besteht, haben wir es bislang vermieden, uns als Religionsgemeinschaft in der Öffentlichkeit erkennen zu geben.
Auch das hatte seine guten Gründe.
Nun aber, nachdem unsere Bundeskanzlerin nochmals betont hat, dass der Islam zu Deutschland gehört, trauen wir uns aus der Deckung, denn wenn diese Religion zu diesem Land gehören sollte, dann wohl auch die WIGUSCH-Gemeinde. Schließlich sind ja alle Religionen der Welt gleichwertig.
Damit Sie erstmal einen Einblick in unsere Lehre bekommen, stellen wir uns kurz vor:
Über die WIGUSCH-Lehre
„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild und siehe da: Adam und Eva waren nackt. Nicht mal ein Feigenblatt verdeckte ihre Scham – bis sie aus dem Paradies vertrieben wurden. Gott aber, so glauben wir, wollte nicht, dass wir Menschen uns verhüllen und mit Stoff beschweren. Denn nackt ist die Wahrheit und nackt sind die Tatsachen.“
Wir Mitglieder der WIGUSCH-Gemeinde glauben an diese nackte Wahrheit und laufen deshalb ohne zweite Haut herum, ohne Kleidung – wie Gott uns eben schuf. Wir verhüllen uns nicht, wir haben vor Gott nichts zu verbergen.
Es sei denn, äußere Umstände zwingen uns dazu.
Die WIGUSCH-Gemeinde ist dort entstanden, wo es das ganze Jahr über warm ist, dort, wo auch das Alte Testament beginnt.
Von daher war es am Anfang wenig problematisch, unseren Glauben auch in aller Öffentlichkeit nachzugehen. Aber als die Menschen sesshaft wurden und sich immer mehr vor ihren Nachbarn verhüllten, begannen sie, die Anhänger der WIGUSCH-Lehre zu verfolgen und zu terrorisieren. Viele unserer Anhänger wurden sogar verurteilt und eingesperrt, gar manch einer musste wegen seines Glaubens sein Leben lassen, oder wurde verstümmelt.
Wir wurden von der Gesellschaft ausgestoßen und geächtet.
Daraus haben wir gelernt und begonnen, uns in der Öffentlichkeit mit Hüllen zu tarnen. Wie heißt es so schön: Kleider machen Leute. Zu Hause, oder bei Freunden, an geheimen Orten aber auch an FKK-Stränden ziehen wir uns aus und sind glücklich und zufrieden.
So konnte sich die Lehre über die Jahrhunderte verbreiten, viele WIGUSCH-Mitglieder sind in den Norden gezogen und haben sich den klimatischen Verhältnissen angepasst.
Auch ein Grund, warum man uns nicht gleich erkennt.
Es gibt aber auch noch andere Gründe, warum wir uns in der Öffentlichkeit “verkleiden”:
Einer unserer Weisen hat einmal gesagt: „Achtet die Sitten und Gebräuche, die Gesetze und die Kultur der Menschen, dessen Gäste ihr seid. Verhüllt Euch, wenn sie es Euch befehlen, mit ihren Lumpen und Lappen. Es wird Euch schmerzen, Eure Seele quälen, aber Euren Leib schützen vor denen, die unseren Glauben verhöhnen und missachten wollen.
Macht Euch nicht zu Herrschern über andere. Zürnt nicht den Andersgläubigen, den Strenggläubigen, den Gutgläubigen, den Leichtgläubigen. Bekehrt sie nicht. Denn siehe da, es kommt der Tag (oder die Nacht) da werden sie, von Wolllust gepeinigt und von Gier geschlagen, sich wieder ihre Kleider vom Leibe reißen und zu uns kommen.“
Dort, wo wir als Migranten leben, ist es für uns also eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns an die Gegebenheiten vor Ort anpassen. Einer unserer Ältesten hat einmal gesagt:
“Ich kann doch nicht nackt zum Nordpol reisen und verlangen, dass dieser die Heizung für mich aufdreht. Wenn ich zum Nordpol reise, muss ich mich eben warm anziehen. Alles andere würde eine Klimakatastrophe auslösen.”
In letzter Zeit aber gibt es immer mehr Mitglieder der WIGUSCH-Gemeinde, die zumindest einmal im Jahr, wenn die anderen Buß- und Bettag feiern, sich auch gerne in der Öffentlichkeit ihrem Gott so zeigen möchten, wie er sie erschaffen hat. Hierüber wird gerade in der Gemeinde heftig diskutiert.
Und so wie es aussieht, schöpfen nach so langer Zeit des Versteckens immer mehr Mitglieder unserer Gemeinde Hoffnung, unseren Glauben auch vor den Augen der anderen zu öffnen. Einfach, weil nun auch in Europa die Religionsfreiheit gepredigt und von den Politikern unterstützt wird. Und Religionsfreiheit bedeutet ja wohl Freiheit für ALLE Religionen.
Menschen wie Merkel und Gauck geben uns in letzter Zeit immer mehr Mut, ja, sie verleihen uns Flügel!
Wir leben streng nach den Zehn Geboten Moses. Unseren Geist und unsere Seelen speisen wir aus der Liebe zu Jesus Christus. Die WIGUSCH-Lehre findet sich also im neuen Testament wieder. Eben nur, dass wir uns als die reinen, nackten Geschöpfe Gottes betrachten. Aber wir haben auch vieles mit der buddhistischen Lehre gemeinsam.
Die meisten Mitglieder der WIGUSCH-Gemeinde sind Vegetarier, einige sogar Veganer. Wir lieben Tiere und Pflanzen, fühlen uns eins mit der Natur. Wir sind der Überzeugung, dass die Geschöpfe Gottes alle gleichwertig sind, dass kein Mensch behaupten darf, er wäre etwas besseres als ein anderer Mensch, als ein Tier oder eine Pflanze.
Wir tun im wahrsten Sinne des Wortes keiner Fliege etwas zuleide – es sei denn, es handelt sich um Notwehr oder Nahrungsaufnahme. Wir sehen keinen Widerspruch darin, dass wir Holz verbrennen, Blumen pflücken oder Kühe melken. Doch behandeln wir alle Geschöpfe Gottes mit Respekt.
Wir tragen – natürlich – kein Pelz oder Kleidung aus Leder, wenn wir uns in der Öffentlichkeit bewegen.
Wir sind selbstverständlich gegen jede Art von Massentierhaltung, Tiertransporten und Tierversuche. Wir verurteilen die Jagd, wenn sie nicht der Nahrungsaufnahme dient und sind auch gegen die Zurschaustellung von wilden Tieren im Zirkus und Zoologischen Gärten. Wir sind überhaupt gegen Käfighaltung von Tieren, ob zu Hause oder auf dem Bauernhof.
Bei uns wird kein Tier betäubungslos geschächtet. Der Respekt gegenüber den Geschöpfen Gottes muss auch bei der notwendigen Tötung gelebt werden. Aber wie gesagt, fast 95 Prozent unserer Gemeindemitglieder sind Vegetarier.
Die WIGUSCH-Gemeinde besteht aus freiwilligen Mitgliedern, keiner wird als WIGUSCH-Mitglied geboren. Jeder hat das Recht, der Gemeinde beizutreten, oder sie zu verlassen. Wir brauchen kein Bekenntnis und wir schneiden auch nicht an unseren Kindern herum, um ihnen damit unseren Glauben aufzuzwingen.
So etwas haben nur Menschen nötig, die Angst haben, dass ihr Glaube sie verlässt. Ein Zeichen von religiöser Schwäche!
Es gibt kein schriftliches Zeugnis unseres Glaubens und auch nirgendwo eine Registrierung unserer Mitglieder. Die WIGUSCH-Lehre wurde von Generation zu Generation mündlich überliefert. Es gab und gibt keine Priester, Pfarrer, Religionsverbände oder sonstige „offizielle“ Glaubensführer. Unsere Kirche ist unser Zuhause, wir brauchen keine Symbolik, keine prunkvollen Beweise unseres Glaubens – wir sind glücklich, wenn wir in Ruhe und Frieden unseren Glauben ausleben dürfen.
Schaut Euch also bitte in nächster Zeit mal um. Wenn Ihr einen Flitzer seht – vielleicht ist es ein WIGUSCH-Mitglied, dass sich traut, seinen Glauben in der Öffentlichkeit zu tragen.
Wir freuen uns natürlich auch über jedes neue Mitglied und möchten allen, die zu uns kommen, unsere Botschaft verkünden: Zieht Euch auf keinen Fall warm an!